Ich habe heute einen Film in der ARD-Mediathek gefunden, der mich zu Tränen gerührt hat:
Nun ist dies kein Schnulzenfilm a la Hollywood. Frauen gründen auf dem Gebiet der alten DDR (Vorpommern-Greifswald) als Aktivistinnen der «Neuen Bundesländer» einen McLenBurger-Laden. Natürlich ist der Film mit Starbesetzung sehr humorvoll – ganz die «Ossies» mit ihrem trockenen und zynischen Humor!
Aber meine Tränen haben eine andere Quelle: Ich weiß inzwischen, dass meine Seele auch «Ossi» schlägt. Ich bin zwar in Westdeutschland geboren (1951 in Leverkusen). Mein Vater ist aber 1922 in Weimar geboren. Es war schon damals so, als ich mit 18 Mitglied der DKP wurde und zu einer SED-Schulung in die sächsische Schweiz (Raum Dresden) fuhr: Lenins Staat und Revolution wurde geschult. Beim Grenzübergang mit dem Zug in die DDR hatte ich das Gefühl, in mein sozialistisches Vaterland zu kommen! Irgendwie verrückt! Das ist ideologisch noch leicht nachzuvollziehen, dass aber auch die Seele Heimatgefühle bekommt… ! Aber der Höhepunkt war, dass SED-Genossinnen bei der Schulung mich beiseite nahmen und sagten: «Du bist einer von uns!» Es war für mich wie ein Ritterschlag – ohne dass ich irgendetwas verstanden hätte.
Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass ich Jahrelang mit der «Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie» von Manfred von Ardenne (Dresden) in meiner beruflichen Selbständigkeit gearbeitet und sogar im «Weißen Hirsch» in Dresden eine Audienz bekommen und ihn besucht habe. Resonanz-Gesetzt! Ick lass dir grüßen!
Wieder viel später interessierte mich mein Schröter-Stammbaum. Ich übernahm die Stammbaum-Forschung meines Vaters und kam in Kontakt zu Ulf Schröter aus Reppichau (Raum Dessau). Mit seiner Hilfe konnte ich meinen Stammbaum väterlicherseits vollständig bis Adam Schröter (ausgerechnet Adam!) rekonstruieren, der am 16. April 1673 in Latdorf verstorben ist. Seit ihm habe ich die komplette Ahnentafel väterlicherseits bis zur Geburt meines Vaters am 22.5.1922 in Weimar. Alles «Ossies», wenn ich mich so ausdrücken darf. Inzwischen ist mir klar, warum ich das Gefühl habe, «mein Herz schlägt Ossi»!
Übrigens: Corona Schröter, eine heimliche Geliebte Goethes und Schauspielerin in Weimar, starb kinderlos und ist wohl kein Teil meines familiären Stammbaums, doch vielleicht ihre Brüder?
Die Seele ist ein Feld! Erzähle mir einer noch etwas von Ahnen (für mich wie … Eulen nach Athen tragen …).