Ich war Mitgründer des Vereins zur Integrationsförderung in Unna ca. 1989. Wir hatten in den Hochzeiten annähernd zwanzig Kurse «Deutsch als Fremdsprache» in Unna und Umgebung parallel laufen. Jeder Kurs hatte über 20 Teilnehmer. Unna-Massen war das Auffanglager der Spätaussiedler aus Polen. (Der offizielle Begriff «Auffanglager» ist eher irreführend, da es befestigte Reihenhauswohnungen waren und keine Holzschuppen, wie der Begriff suggerieren könnte.) Die Deutsch-Kurse rekrutierten sich aus den wöchentlichen Neuankömmlingen.
Der Verein war eine Gründung der Lehrkräfte. Ich selbst war als Gründungsmitglied auch im Vorstand und hatte den Spitznamen «Leuchtturm». Wenn ich mich recht erinnere, war der Vereinsname (und sein LOGO) auch eine Idee von mir.
Später hat der Verein die Sprachkurse vom bfw (Berufsfortbildungswerk des DGB) als Träger übernommen und war Nachfolger der bfw-Schule. Mir selbst wurde als bfw-Lehrer mit einer Abfindung gekündigt. Das bfw hatte sich aus diesem Bildungs-Segment zurück gezogen. Der Verein VIF war der faktische Nachfolger vor Ort, gegründet von den Deutsch-Lehrern des bfw.
Ich wurde erst vor einem oder zwei Jahren aus dem Vorstand administrativ entfernt. (Ich habe ja schon lange nicht mehr im Raum Unna/Fröndenberg gelebt und war nicht mehr aktives Mitglied des Vereins, eher eine Karteileiche.) Doch warum ich das Thema aufwärme:
Ich frage mich seit einiger Zeit, ob eine solche Vereinsgründung auch hier in der Schweiz sinnvoll ist! Dieses Mal aber nicht für die Lehrkräfte, sondern für die Teilnehmer der Kurse als soziales Zusammenleben und Brücke zu einem integrierten Leben in der Schweiz.
Die Idee ist erst einmal nur ein Samen …