Habe ich in meinem Leben versagt? Ich denke, die Frage ist mutig, doch ich will meinem Narzissmus mutig und gnadenlos ins Gesicht sehen:

  • Ich habe zwar brav an Universitäten studiert (Bochum, Dortmund und Münster, sogar an der Fernuni Hagen), doch keinen akademischen Abschluss. Ich hatte nicht wirklich den Ehrgeiz, das Studium gegen alle Widrigkeiten zu Ende zu bringen. Eine der wenigen körperlichen Beeinträchtigungen, die ich habe, sind meine Zähne. Mir hat der Zubiss im Leben gefehlt! Ich will nicht gerade sagen, dass ich als Mann ein «Softi» war, doch meine weibliche Seite war bei mir als Mann stark ausgeprägt.
  • Als ich in Dortmund mein pädagogisches Studium zu Ende ging, eine Diplomarbeit schon geschrieben war (Psychologische Grundlegung der Antipädagogik), wurde es in meiner Kleinfamilie so turbulent (und führte zur Scheidung), dass ich den Kopf für eine mündliche Prüfung nicht frei hatte.
  • An der Uni Münster (Jahrzehnte später) habe ich für einen erkrankten Professor 2/3 der Vorlesung übernommen, doch dem Prüfungsamt reichte das und eine 12-jährige Praxis als Lehrer «Deutsch als Fremdsprache» als pädagogische Praxis nicht aus. Mir fehlte ein bestimmter Praktikumsschein, um zur Prüfung zugelassen zu werden. Auch hier hatte ich eine Diplomarbeit schon geschrieben: «Wie die Wirtschaft die Pädagogik unterwirft, um für sich Humankapital zu schaffen.» (oder so ähnlich).
  • Zwei Ehen sind in meinem Leben «gescheitert», d.h. geschieden.
  • Ich gebe offen zu, dass ich nie ein Familienmensch war, meine Familie (die ja meinen Namen SCHRÖTER getragen haben), standen bei mir nie an erster Stelle.
  • Ein alter Jugendfreund von mir (Michael Knoche) war Leiter der Amalia Bibliothek in Weimar. Bei dem Brand in der Bibliothek erkannte ich ihn durch seine Medienpräsenz. Lustigerweise war ich auch Leiter eine Online-Bibliothek, der «integralen Bibliothek» um die deutschsprachigen Werke von Ken Wilber. Ich war von der Karriere von Michael so beeindruckt, dass ich nicht wagte, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Ich wollte mich nicht schämen, «dass aus mir nichts geworden ist».
  • Ich glaube, ich war als Mann kein besonders guter Liebhaber. Als Mann hatte ich alle Probleme von «ante portas» über «zu schnelles Kommen» bis hin zur Impotenz. (Überraschung: Trotzdem hat meine erste Freundin mir irgendwann später «gebeichtet», der Sex mit mir wäre bisher für sie der schönste gewesen. Wir hatten über Jahre einen sehr zärtlichen und nackten, aber nicht eindringlichen Sex. Wir waren Revolutionäre der Zärtlichkeit, das war unser Sex | als es begann, war Elke allerdings erst 15.)