Ich unterrichte jetzt wie vor 35 Jahren wieder «Deutsch als Fremdsprache», 2 Tage / Woche mit je 2 Unterrichtsstunden. Der Kurs wird vom Verein Brückenschlag / Luzern verwaltet. Er geht über 5 Monate. Mein Kurs umfasst 8 Teilnehmer (TN). Sie kommen aus Eritrea, Tunesien, Ungarn, Portugal, Rumänien, Kolumbien, aber kein Teilnehmer aus der Ukraine. Ich habe sehr viel Freude am Kurs, laufe in alter Hochform auf! Das wichtigste Ziel der ersten Unterrichtsstunden ist erreicht: Die Teilnehmer haben viel Freude. Es wird viel gelacht. Die TN sind motiviert!

Mein erster didaktischer Grundsatz: Die TN sprechen immer in Chor zusammen. Das haben sie kapiert. Ich spreche einen Satz vor und sie wiederholen im Chor (nach Hören und dann mit Lesen von mir erstellter Arbeitsblätter). So kommen alle zum Sprechen und haben keine Angst, Fehler zu machen, weil sie sich im Chor ja nicht «blamieren» können. Ich höre natürlich Fehler heraus und lasse die TN im Chor wiederholen. Die Entwicklung von kommunikativer Kompetenz ist mir das wichtigste Ziel im Kurs.
Etwas irritiert waren sie, als ich zu Beginn eine kleine Gymnastik-Übung (Hüpfen im Stand) gemacht habe, damit sie locker werden. Der Unterricht ist abends, die TN kommen von einer Arbeit und sind müde. Ich muss erst einmal die Geister wieder wecken.

Ich habe angekündigt, dass wir zusammen ein Kursbuch erstellen, d.h. bis zum Ende des Kurses machen wir ein Buch zusammen: «Deutsch lernen mit Jürgen». Ich habe einen Moodle-Kurs aufgesetzt, so dass sie auch zu Hause arbeiten können (eLearning), was sie mit Freude aufgenommen haben.

Ich bin nach der ersten Woche (lies: den ersten beiden Tagen) sehr zufrieden, die Unterrichtsstunden vergingen wie im Flug, auch wenn ich merke, dass ich als Lehrer inzwischen 35 Jahre älter geworden bin …